Donnerstag, 23. Januar 2014

Angeber

Zum Glück ist der Streifenwagen samt Blaulicht hoch genug und ich kann mich im Falle des akuten Lachanfalls bequem dahinter verstecken...

Zum Beispiel, wenn ich nachts um drei (Wir merken uns fleißig die Uhrzeit; vergessliche Leser machen sich bitte Notizen) einen Mann Anfang 40 angehalten habe und sich folgende Szene abspielt: 

Der äußerst gepflegte Mann steigt aus seinem weißen BMW Kombi. Der Kollege spricht ihn an und irgendwie stellt sich heraus, dass er "früher" mal mit Drogen zu tun hatte. Das macht uns natürlich neugierig und unser Kunde ist gern bereit, vor Ort einen Schnelltest zu machen. Dazu pinkelt er (nach einigen Minuten klappt es dann auch) in einen Becher, wir träufeln ein wenig Urin auf einen Teststreifen und in Null Komma Nix ist klar: Heute darf er weiterfahren. 
Nachdem er sich mit dem Pinkeln ein wenig schwer getan hat und wir die Wartezeit mit einem nicht ganz so erfolgreichen Konzentrationstest überbrückt haben ist er sichtlich froh über das Testergebnis. Soooo lange scheint der letzte Konsum wohl doch nicht her zu sein. 
Interessiert schaut er sich den Test an und fragt uns detailliert aus, was denn die vielen kleinen Linien bedeuten, die auf dem Streifen erschienen sind. Am Ende möchte er den Test sogar mit nach Hause nehmen
"Können Sie machen, ist ja Ihr Urin" sagt der Kollege mit einem Zwinkern und drückt ihm das Stückchen Kunststoff in die Hand. Der Kunde grinst zufrieden und stößt mich freundschaftlich in die Seite: "Soll ich Ihnen mal was sagen?!" - "Hm?" - "Wenn ich ganz ehrlich bin... [sein Blick wandert auf die Uhr. Kommt jetzt noch das große Drogengeständnis?] "Ich habe heute seit 23:00 Uhr die ganze Zeit Sex gehabt!" Äh. Was sagt man da? Gratuliert man? Oder fragt man vorsichtig, warum er dann jetzt auf dem Weg nach Hause ist?  Was wirklich Passendes will mir nicht einfallen.

"Ja: Hut ab! Das ist aber kein Schwangerschaftstest gewesen!" versuche ich irgendwie zu begründen, dass ich gleich fürchterlich lachen werde, schnappe mir den Test noch mal und zeige auf die Streifen: "Obwohl... doch: Es wird ein Mädchen!"

Jetzt aber nix wie hinters Auto. Losprusten. 

Er hatte eine und ich wünsche euch eine:
Gute Nacht


Mittwoch, 22. Januar 2014

Die lieben Kleinen

Als uns der Ruhestörer die Tür zu seinen 30qm Rumpelbude öffnet weiß ich: Bleiben möchte ich hier nur so lange wie unbedingt nötig.
Sein Nachbar fühlt sich durch lautes Gepolter im Hausflur gestört. Jetzt, gegen 23.50 Uhr, möchte er langsam schlafen.
Der Ruhestörer trägt den leichten Bieranzug, hat locker auf 25°C geheizt und außer seiner Frau auch noch einen Mann Anfang 20 und dessen jüngere Schwester zu Gast.
Die zieht sich, als wir kommen, gerade im Bad um. Angeblich ist sie 15 und übernachtet heute hier.
Hier, das ist ein Wohnzimmer, auf dem man kaum einen Fuß auf die Erde kriegt, ohne gegen irgendwelche schmutzige Kleidung, leere Flaschen oder anderen Hausrat zu treten. Aber groß bewegen wollte sich wohl eh länger niemand. Lieber sitzen die vier um ihren gekachelten Couchtisch, trinken Hochprozentiges aus großen Gläsern und spielen Karten. Und sie rauchen. Viel. Was die warme Luft nicht gerade angenehmer macht.
Unser Bauchgefühl sagt uns, dass hier über die Ruhestörung hinaus noch was im faul ist.

Donnerstag, 16. Januar 2014

Kein Einschreiten

Ich bin wieder Menschen begegnet und weiß nicht, wie ich euch davon berichten soll.
Zappen wir also mal in eine neue Folge "Mitten im Leben!". Sie spielt im Spätdienst gegen 20.00 Uhr mitten in unserem Dorf.

Sonntag, 5. Januar 2014

Ungewollt ehrlich

Ein frohes neues Jahr wünsche ich euch! 

Ich hoffe ihr habt lecker gegessen, das Raclette wieder einigermaßen sauber gekriegt, das Konfetti aus dem Wohnzimmerteppich gepult, ein paar Raketen gezündet, dabei nicht Nachbars Hecke in Schutt und Asche gelegt und bestenfalls sogar nette Menschen getroffen - also nicht mit den Raketen... ach, ihr wisst schon... was man eben so macht, bevor man einen neuen Kalender anfängt.